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Die Schlachter-Bibel 1951 - Psalmen - Psalmen 78

Psalmen 78:12-71

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12Vor ihren Vätern hatte er Wunder getan im Lande Ägypten, im Gefilde Zoan.
13Er spaltete das Meer und führte sie hindurch und türmte die Wasser auf wie einen Damm,
14und leitete sie bei Tag mit einer Wolke und während der ganzen Nacht mit einem hellen Feuer.
15Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie wie mit großen Fluten,
16und ließ Bäche aus dem Felsen hervorspringen und Wasser herabfließen in Strömen.
17Dennoch fuhren sie fort, wider ihn zu sündigen und den Höchsten zu erzürnen in der Wüste.
18Und sie versuchten Gott in ihrem Herzen, indem sie Speise forderten nach ihrem Gelüste.
19Und sie redeten wider Gott und sprachen: «Kann Gott einen Tisch bereiten in der Wüste?
20Siehe, er hat den Felsen geschlagen, daß Wasser flossen und Bäche sich ergossen. Kann er aber auch Brot geben? Wird er seinem Volke Fleisch verschaffen?»
21Darum, als der HERR das hörte, ward er entrüstet, und Feuer entbrannte wider Jakob, ja, Zorn stieg auf über Israel,
22weil sie Gott nicht glaubten und nicht auf seine Hilfe vertrauten.
23Und er gebot den Wolken droben und öffnete die Türen des Himmels;
24und er ließ Manna auf sie regnen zum Essen und gab ihnen Himmelskorn.
25Der Mensch aß Engelsbrot; er sandte ihnen Speise genug.
26Er erregte den Ostwind am Himmel und führte durch seine Kraft den Südwind herbei,
27ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und beschwingte Vögel wie Sand am Meer,
28und ließ sie fallen mitten in ihr Lager, rings um ihre Wohnung her.
29Da aßen sie und wurden allzu satt; was sie gewünscht hatten, gewährte er ihnen.
30Sie hatten sich ihres Gelüstes noch nicht entschlagen, und ihre Speise war noch in ihrem Munde,
31als der Zorn Gottes sich wider sie erhob und die Fetten unter ihnen erwürgte und die Jungmannschaft Israels darniederstürzte.
32Trotz alledem sündigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder.
33Darum ließ er ihre Tage wie einen Hauch vergehen und ihre Jahre durch plötzlichen Untergang.
34Wenn er sie tötete, so suchten sie ihn und kehrten sich wieder zu Gott
35und dachten daran, daß Gott ihr Fels sei, und Gott, der Höchste, ihr Erlöser.
36Aber sie heuchelten ihm mit ihrem Munde und logen mit ihren Zungen;
37denn ihr Herz war nicht aufrichtig gegen ihn, und sie hielten nicht treu an seinem Bund.
38Er aber war barmherzig und vergab die Schuld und vertilgte sie nicht und hat oftmals seinen Zorn abgewandt und nicht allen seinen Grimm erweckt;
39denn er dachte daran, daß sie Fleisch seien, ein Wind, der hinfährt und nicht wiederkehrt.
40Wie oft empörten sie sich wider ihn in der Wüste und betrübten ihn in der Einöde!
41Und sie versuchten Gott immer wieder und kränkten den Heiligen Israels.
42Sie sind seiner Hand nicht eingedenk gewesen, des Tages, da er sie vom Feinde erlöste;
43da er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder im Gefilde Zoan;
44als er ihre Ströme in Blut verwandelte und ihre Bäche, so daß man nicht trinken konnte;
45da er Ungeziefer unter sie sandte, das sie fraß, und Frösche, die sie verderbten;
46da er den Fressern ihre Früchte gab und den Heuschrecken ihre Erzeugnisse;
47da er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume mit Schlossen
48und ihr Vieh dem Hagel preisgab und ihre Herden den Wetterstrahlen;
49da er gegen sie die Glut seines Zornes entsandte, Grimm und Ungnade und Drangsal, Scharen von Unglücksengeln;
50da er seinem Zorn den Lauf ließ, ihre Seele nicht vor dem Tod bewahrte, sondern ihr Leben der Pest preisgab;
51da er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die Erstlinge ihrer Kraft in den Hütten Hams.
52Und er ließ sein Volk ausziehen wie Schafe und leitete sie wie eine Herde in der Wüste
53und führte sie sicher, daß sie sich nicht fürchteten; ihre Feinde aber bedeckte das Meer.
54Und er brachte sie in die Grenzen seines Heiligtums; zu diesem Berg, den seine Rechte erworben.
55Und er vertrieb vor ihnen her die Heiden und teilte ihnen das Erbe aus mit der Meßschnur und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen.
56Aber sie versuchten und erzürnten den höchsten Gott und hielten seine Zeugnisse nicht,
57sondern wichen zurück und fielen ab wie ihre Väter; sie gingen fehl wie ein trügerischer Bogen.
58Und sie reizten ihn zum Zorn durch ihre Höhen und zur Eifersucht durch ihre Götzen.
59Gott hörte es und entrüstete sich und verabscheute Israel sehr.
60Und er verließ seine Wohnung zu Silo, das Zelt, wo er unter den Menschen wohnte,
61und gab seine Macht in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit in Feindeshand,
62und überlieferte sein Volk dem Schwert und war entrüstet über sein Erbe.
63Seine Jünglinge hat das Feuer verzehrt, und seine Jungfrauen mußten ohne Brautlied bleiben.
64Seine Priester sind durchs Schwert gefallen, und seine Witwen konnten nicht weinen.
65Da erwachte der Herr wie ein Schlafender, wie ein Starker, der sich Mut zugetrunken.
66Und er schlug seine Feinde zurück, ewige Schande fügte er ihnen zu.
67Und er verwarf das Zelt Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim,
68sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, welchen er liebt.
69Und er baute sein Heiligtum wie Himmelshöhen, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat.
70Und er erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafhürden weg.
71Da er den tragenden Schafen nachging, holte er ihn, daß er weiden sollte Jakob, sein Volk, und Israel, sein Erbe.

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