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Luther Bibel 1912 - PSALM - PSALM 78

PSALM 78:2-40

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2Ich will meinen Mund auftun zu Sprüchen und alte Geschichten aussprechen,
3die wir gehört haben und wissen und unsre Väter uns erzählt haben,
4daß wir's nicht verhalten sollten ihren Kindern, die hernach kommen, und verkündigten den Ruhm des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat.
5Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob und gab ein Gesetz in Israel, das er unsern Vätern gebot zu lehren ihre Kinder,
6auf daß es die Nachkommen lernten und die Kinder, die noch sollten geboren werden; wenn sie aufkämen, daß sie es auch ihren Kinder verkündigten,
7daß sie setzten auf Gott ihre Hoffnung und nicht vergäßen der Taten Gottes und seine Gebote hielten
8und nicht würden wie ihre Väter, eine abtrünnige und ungehorsame Art, welchen ihr Herz nicht fest war und ihr Geist nicht treulich hielt an Gott,
9wie die Kinder Ephraim, die geharnischt den Bogen führten, abfielen zur Zeit des Streits.
10Sie hielten den Bund Gottes nicht und wollten nicht in seinem Gesetz wandeln
11und vergaßen seiner Taten und seiner Wunder, die er ihnen erzeigt hatte.
12Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägyptenland, im Felde Zoan.
13Er zerteilte das Meer und ließ sie hindurchgehen und stellte das Wasser wie eine Mauer.
14Er leitete sie des Tages mit einer Wolke und des Nachts mit einem hellen Feuer.
15Er riß die Felsen in der Wüste und tränkte sie mit Wasser die Fülle
16und ließ Bäche aus den Felsen fließen, daß sie hinabflossen wie Wasserströme.
17Dennoch sündigten sie weiter gegen ihn und erzürnten den Höchsten in der Wüste
18und versuchten Gott in ihrem Herzen, daß sie Speise forderten für ihre Seelen,
19und redeten gegen Gott und sprachen: “Ja, Gott sollte wohl können einen Tisch bereiten in der Wüste?
20Siehe, er hat wohl den Felsen geschlagen, daß Wasser flossen und Bäche sich ergossen; aber wie kann er Brot geben und seinem Volke Fleisch verschaffen?”
21Da nun das der HERR hörte, entbrannte er, und Feuer ging an in Jakob, und Zorn kam über Israel,
22daß sie nicht glaubten an Gott und hofften nicht auf seine Hilfe.
23Und er gebot den Wolken droben und tat auf die Türen des Himmels
24und ließ das Man auf sie regnen, zu essen, und gab ihnen Himmelsbrot.
25Sie aßen Engelbrot; er sandte ihnen Speise die Fülle.
26Er ließ wehen den Ostwind unter dem Himmel und erregte durch seine Stärke den Südwind
27und ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel wie Sand am Meer
28und ließ sie fallen unter ihr Lager allenthalben, da sie wohnten.
29Da aßen sie und wurden allzu satt; er ließ sie ihre Lust büßen.
30Da sie nun ihre Lust gebüßt hatten und noch davon aßen,
31da kam der Zorn Gottes über sie und erwürgte die Vornehmsten unter ihnen und schlug darnieder die Besten in Israel.
32Aber über das alles sündigten sie noch mehr und glaubten nicht an seine Wunder.
33Darum ließ er sie dahinsterben, daß sie nichts erlangten und mußten ihr Leben lang geplagt sein.
34Wenn er sie erwürgte, suchten sie ihn und kehrten sich zu Gott
35und gedachten, daß Gott ihr Hort ist und Gott der Höchste ihr Erlöser ist,
36und heuchelten mit ihrem Munde und logen ihm mit ihrer Zunge;
37aber ihr Herz war nicht fest an ihm, und hielten nicht treulich an seinem Bund.
38Er aber war barmherzig und vergab die Missetat und vertilgte sie nicht und wandte oft seinen Zorn ab und ließ nicht seinen ganzen Zorn gehen.
39Denn er gedachte, daß sie Fleisch sind, ein Wind, der dahinfährt und nicht wiederkommt.
40Wie oft erzürnten sie ihn in der Wüste und entrüsteten ihn in der Einöde!

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