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Luther Bibel 1912 - SPRUECHE - SPRUECHE 6

SPRUECHE 6:1-20

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1Mein Kind, wirst du Bürge für deinen Nächsten und hast deine Hand bei einem Fremden verhaftet,
2so bist du verknüpft durch die Rede deines Mundes und gefangen mit den Reden deines Mundes.
3So tue doch, mein Kind, also und errette dich, denn du bist deinem Nächsten in die Hände gekommen: eile, dränge und treibe deinen Nächsten.
4Laß deine Augen nicht schlafen, noch deinen Augenlider schlummern.
5Errette dich wie ein Reh von der Hand und wie eine Vogel aus der Hand des Voglers.
6Gehe hin zur Ameise, du Fauler; siehe ihre Weise an und lerne!
7Ob sie wohl keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat,
8bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte.
9Wie lange liegst du, Fauler? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?
10Ja, schlafe noch ein wenig, schlummere ein wenig, schlage die Hände ineinander ein wenig, daß du schlafest,
11so wird dich die Armut übereilen wie ein Fußgänger und der Mangel wie ein gewappneter Mann.
12Ein heilloser Mensch, ein schädlicher Mann geht mit verstelltem Munde,
13winkt mit Augen, deutet mit Füßen, zeigt mit Fingern,
14trachtet allezeit Böses und Verkehrtes in seinem Herzen und richtet Hader an.
15Darum wird ihm plötzlich sein Verderben kommen, und er wird schnell zerbrochen werden, da keine Hilfe dasein wird.
16Diese sechs Stücke haßt der HERR, und am siebenten hat er einen Greuel:
17hohe Augen, falsche Zunge, Hände, die unschuldig Blut vergießen,
18Herz, das mit böser Tücke umgeht, Füße, die behend sind, Schaden zu tun,
19falscher Zeuge, der frech Lügen redet und wer Hader zwischen Brüdern anrichtet.
20Mein Kind, bewahre die Gebote deines Vaters und laß nicht fahren das Gesetz deiner Mutter.

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