3Binde sie an deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens!
4Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester! und sage zum Verstand: Du bist mein Vertrauter!
5daß du bewahrt bleibest vor dem fremden Weibe, vor der Buhlerin, die glatte Worte gibt!
6Denn als ich am Fenster meines Hauses durch das Gitter guckte
7und die Einfältigen beobachtete, bemerkte ich unter den Söhnen einen unverständigen Jüngling.
8Der strich auf der Gasse herum, nicht weit von ihrem Winkel, und betrat den Weg zu ihrem Haus
9in der Dämmerung, beim Einbruch der Nacht, da es dunkelte.
10Siehe, da lief ihm ein Weib entgegen im Hurenschmuck und verschmitzten Herzens,
11frech und zügellos. Ihre Füße können nicht zu Hause bleiben;
12bald auf der Straße, bald auf den Plätzen, an allen Ecken lauert sie.
13Die ergriff und küßte ihn, und mit unverschämter Miene sprach sie zu ihm:
14«Ich war ein Dankopfer schuldig, heute habe ich meine Gelübde bezahlt;
15darum bin ich ausgegangen dir entgegen, um eifrig dein Angesicht zu suchen, und ich fand dich auch!
16Ich habe mein Lager mit Teppichen gepolstert, mit bunten Decken von ägyptischem Garn;