7(069-8) Denn um deinetwillen trage ich Schmach und bedeckt Schande mein Angesicht.
8(069-9) Ich bin fremd geworden meinen Brüdern und unbekannt den Söhnen meiner Mutter;
9(069-10) denn der Eifer um dein Haus hat mich gefressen, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.
10(069-11) Als meine Seele fastete und weinte, wurde ich deshalb beschimpft;
11(069-12) und als ich mich mit einem Sack kleidete, haben sie mich zum Sprichwort gemacht.
12(069-13) Die im Tor herumsitzen, schwatzen von mir, und die Zecher pfeifen mich aus.
13(069-14) Ich aber bete, HERR, zu dir zur angenehmen Zeit; antworte mir, o Gott, nach deiner großen Gnade mit deinem wahren Heil!
14(069-15) Reiße mich aus dem Schlamm, daß ich nicht versinke; möchte ich doch errettet werden von meinen Hassern und aus den tiefen Wassern,
15(069-16) daß mich die Wasserflut nicht überströme und mich die Tiefe nicht verschlinge, noch die Zisterne sich über mir schließe.
16(069-17) Erhöre mich, HERR; denn deine Gnade ist freundlich; wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit
17(069-18) und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht; denn mir ist angst, erhöre mich bald!
18(069-19) Nahe dich meiner Seele, erlöse sie; um meiner Feinde willen befreie mich!
19(069-20) Du weißt, was für Schimpf, für Schande und Schmach mir angetan wird; meine Widersacher sind alle vor dir.
20(069-21) Die Schmach hat mir das Herz gebrochen, daß ich krank geworden bin; ich wartete auf Mitleid, aber da war keines, und auf Tröster, aber ich fand sie nicht.
21(069-22) Und sie taten Galle in meine Speise und tränkten mich mit Essig in meinem Durst.
22(069-23) Ihr Tisch vor ihnen müsse zur Schlinge werden und den Sorglosen zum Fallstrick!
23(069-24) Ihre Augen sollen so finster werden, daß sie nicht mehr sehen, und ihre Lenden sollen allezeit wanken.