36Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zur Habsucht!
37Wende meine Augen ab, daß sie nicht nach Eitlem sehen; erquicke mich auf deinen Wegen!
38Erfülle an deinem Knechte deine Verheißung, die denen gilt, die dich fürchten.
39Wende die Beschimpfung von mir ab, die ich fürchte; denn deine Verordnungen sind gut!
40Siehe, ich sehne mich nach deinen Befehlen; erquicke mich durch deine Gerechtigkeit!
41Deine Gnade, o HERR, komme über mich, dein Heil nach deinem Wort!
42Damit ich dem antworten kann, der mich schmäht; denn ich verlasse mich auf dein Wort.
43Und entziehe nicht allzusehr meinem Munde das Wort der Wahrheit; denn ich harre auf deine Verordnungen!
44Und ich will dein Gesetz stets bewahren, immer und ewiglich.
45Und ich möchte auf weitem Raum wandeln; denn ich habe deine Befehle erforscht.
46Und ich will von deinen Zeugnissen reden vor Königen und mich nicht schämen.
47Und ich will mich an deinen Befehlen vergnügen; denn ich liebe sie.
48Und ich will meine Hände nach deinen Befehlen ausstrecken, weil ich sie liebe, und will nachdenken über deine Satzungen.
49Gedenke des Wortes an deinen Knecht, auf welches du mich hoffen ließest!
50Das ist mein Trost in meinem Elend, daß dein Wort mich erquickt.
51Die Übermütigen haben mich arg verspottet; dennoch bin ich von deinem Gesetz nicht abgewichen.
52Ich gedachte deiner Verordnungen, HERR, die von Ewigkeit her sind, und das tröstete mich.
53Zornglut hat mich ergriffen wegen der Gottlosen, die dein Gesetz verlassen.
54Deine Satzungen sind meine Lieder geworden im Hause meiner Wallfahrt.
55HERR, des Nachts habe ich an deinen Namen gedacht und dein Gesetz bewahrt.
56Das ist mir zuteil geworden, daß ich deine Befehle befolgen darf.
57Ich sage: Das ist mein Teil, o HERR, die Beobachtung deiner Worte!
58Ich flehe von ganzem Herzen um deine Gunst: Sei mir gnädig, wie du verheißen hast!
59Als ich meine Wege überlegte, wandte ich meine Füße zu deinen Zeugnissen.
60Ich habe mich beeilt und nicht gesäumt, deine Gebote zu befolgen.
61Als die Schlingen der Gottlosen mich umgaben, vergaß ich deines Gesetzes nicht.
62Mitten in der Nacht stehe ich auf, dir zu danken für die Verordnungen deiner Gerechtigkeit.
63Ich bin verbunden mit allen, die dich fürchten, und die deine Befehle befolgen.
64HERR, die Erde ist voll deiner Gnade; lehre mich deine Satzungen!
65Du hast deinem Knechte wohlgetan, o HERR, nach deinem Wort.
66Lehre mich rechte Einsicht und Verständnis; denn ich vertraue deinen Befehlen.
67Ehe ich gedemütigt ward, irrte ich, nun aber befolge ich dein Wort.
68Du bist gut und wohltätig; lehre mich deine Satzungen!
69Die Stolzen haben mich mit Lügen besudelt; ich beobachte von ganzem Herzen deine Befehle.
70Ihr Herz ist stumpf wie von Fett; ich aber vergnüge mich an deinem Gesetz.
71Es war gut für mich, daß ich gedemütigt wurde, auf daß ich deine Satzungen lernte.
72Das Gesetz deines Mundes ist besser für mich als Tausende von Gold und Silberstücken.
73Deine Hände haben mich gemacht und bereitet; gib mir Verstand, daß ich deine Befehle lerne!
74Die dich fürchten, werden mich sehen und sich freuen, daß ich auf dein Wort gewartet habe.
75HERR, ich weiß, daß deine Verordnungen gerecht sind und daß du mich in Treue gedemütigt hast.
76Laß doch deine Gnade mir zum Trost gereichen, wie du deinem Knechte zugesagt hast!
77Laß mir deine Barmherzigkeit widerfahren, daß ich lebe! Denn dein Gesetz ist meine Lust.
78Laß die Stolzen zuschanden werden, weil sie mir mit Lügen Unrecht getan; ich aber denke über deine Befehle nach.