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Luther Bibel 1912 - PSALM - PSALM 119

PSALM 119:69-98

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69Die Stolzen erdichten Lügen über mich; ich aber halte von ganzem Herzen deine Befehle.
70Ihr Herz ist dick wie Schmer; ich aber habe Lust an deinem Gesetz.
71Es ist mir lieb, daß du mich gedemütigt hast, daß ich deine Rechte lerne.
72Das Gesetz deines Mundes ist mir lieber denn viel tausend Stück Gold und Silber.
73Deine Hand hat mich gemacht und bereitet; unterweise mich, daß ich deine Gebote lerne.
74Die dich fürchten, sehen mich und freuen sich; denn ich hoffe auf dein Wort.
75HERR, ich weiß, daß deine Gerichte recht sind; du hast mich treulich gedemütigt.
76Deine Gnade müsse mein Trost sein, wie du deinem Knecht zugesagt hast.
77Laß mir deine Barmherzigkeit widerfahren, daß ich lebe; denn ich habe Lust zu deinem Gesetz.
78Ach daß die Stolzen müßten zu Schanden werden, die mich mit Lügen niederdrücken! ich aber rede von deinen Befehlen.
79Ach daß sich müßten zu mir halten, die dich fürchten und deine Zeugnisse kennen!
80Mein Herz bleibe rechtschaffen in deinen Rechten, daß ich nicht zu Schanden werde.
81Meine Seele verlangt nach deinem Heil; ich hoffe auf dein Wort.
82Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort und sagen: Wann tröstest du mich?
83Denn ich bin wie ein Schlauch im Rauch; deiner Rechte vergesse ich nicht.
84Wie lange soll dein Knecht warten? Wann willst du Gericht halten über meine Verfolger?
85Die Stolzen graben ihre Gruben, sie, die nicht sind nach deinem Gesetz.
86Deine Gebote sind eitel Wahrheit. Sie verfolgen mich mit Lügen; hilf mir.
87Sie haben mich schier umgebracht auf Erden; ich aber lasse deine Befehle nicht.
88Erquicke mich durch deine Gnade, daß ich halte die Zeugnisse deines Mundes.
89HERR, dein Wort bleibt ewiglich, soweit der Himmel ist;
90deine Wahrheit währet für und für. Du hast die Erde zugerichtet, und sie bleibt stehen.
91Es bleibt täglich nach deinem Wort; denn es muß dir alles dienen.
92Wo dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre, so wäre ich vergangen in meinem Elend.
93Ich will deine Befehle nimmermehr vergessen; denn du erqickest mich damit.
94Ich bin dein, hilf mir! denn ich suche deine Befehle.
95Die Gottlosen lauern auf mich, daß sie mich umbringen; ich aber merke auf deine Zeugnisse.
96Ich habe alles Dinges ein Ende gesehen; aber dein Gebot währet.
97Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Täglich rede ich davon.
98Du machst mich mit deinem Gebot weiser, als meine Feinde sind; denn es ist ewiglich mein Schatz.

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