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Luther Bibel 1912 - PSALM - PSALM 119

PSALM 119:54-125

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54Deine Rechte sind mein Lied in dem Hause meiner Wallfahrt.
55HERR, ich gedenke des Nachts an deinen Namen und halte dein Gesetz.
56Das ist mein Schatz, daß ich deine Befehle halte.
57Ich habe gesagt: “HERR, das soll mein Erbe sein, daß ich deine Worte halte.”
58Ich flehe vor deinem Angesicht von ganzem Herzen; sei mir gnädig nach deinem Wort.
59Ich betrachte meine Wege und kehre meine Füße zu deinen Zeugnissen.
60Ich eile und säume mich nicht, zu halten deine Gebote.
61Der Gottlosen Rotte beraubt mich; aber ich vergesse deines Gesetzes nicht.
62Zur Mitternacht stehe ich auf, dir zu danken für die Rechte deiner Gerechtigkeit.
63Ich halte mich zu denen, die dich fürchten und deine Befehle halten.
64HERR, die Erde ist voll deiner Güte; lehre mich deine Rechte.
65Du tust Gutes deinem Knechte, HERR, nach deinem Wort.
66Lehre mich heilsame Sitten und Erkenntnis; den ich glaube deinen Geboten.
67Ehe ich gedemütigt ward, irrte ich; nun aber halte ich dein Wort.
68Du bist gütig und freundlich; lehre mich deine Rechte.
69Die Stolzen erdichten Lügen über mich; ich aber halte von ganzem Herzen deine Befehle.
70Ihr Herz ist dick wie Schmer; ich aber habe Lust an deinem Gesetz.
71Es ist mir lieb, daß du mich gedemütigt hast, daß ich deine Rechte lerne.
72Das Gesetz deines Mundes ist mir lieber denn viel tausend Stück Gold und Silber.
73Deine Hand hat mich gemacht und bereitet; unterweise mich, daß ich deine Gebote lerne.
74Die dich fürchten, sehen mich und freuen sich; denn ich hoffe auf dein Wort.
75HERR, ich weiß, daß deine Gerichte recht sind; du hast mich treulich gedemütigt.
76Deine Gnade müsse mein Trost sein, wie du deinem Knecht zugesagt hast.
77Laß mir deine Barmherzigkeit widerfahren, daß ich lebe; denn ich habe Lust zu deinem Gesetz.
78Ach daß die Stolzen müßten zu Schanden werden, die mich mit Lügen niederdrücken! ich aber rede von deinen Befehlen.
79Ach daß sich müßten zu mir halten, die dich fürchten und deine Zeugnisse kennen!
80Mein Herz bleibe rechtschaffen in deinen Rechten, daß ich nicht zu Schanden werde.
81Meine Seele verlangt nach deinem Heil; ich hoffe auf dein Wort.
82Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort und sagen: Wann tröstest du mich?
83Denn ich bin wie ein Schlauch im Rauch; deiner Rechte vergesse ich nicht.
84Wie lange soll dein Knecht warten? Wann willst du Gericht halten über meine Verfolger?
85Die Stolzen graben ihre Gruben, sie, die nicht sind nach deinem Gesetz.
86Deine Gebote sind eitel Wahrheit. Sie verfolgen mich mit Lügen; hilf mir.
87Sie haben mich schier umgebracht auf Erden; ich aber lasse deine Befehle nicht.
88Erquicke mich durch deine Gnade, daß ich halte die Zeugnisse deines Mundes.
89HERR, dein Wort bleibt ewiglich, soweit der Himmel ist;
90deine Wahrheit währet für und für. Du hast die Erde zugerichtet, und sie bleibt stehen.
91Es bleibt täglich nach deinem Wort; denn es muß dir alles dienen.
92Wo dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre, so wäre ich vergangen in meinem Elend.
93Ich will deine Befehle nimmermehr vergessen; denn du erqickest mich damit.
94Ich bin dein, hilf mir! denn ich suche deine Befehle.
95Die Gottlosen lauern auf mich, daß sie mich umbringen; ich aber merke auf deine Zeugnisse.
96Ich habe alles Dinges ein Ende gesehen; aber dein Gebot währet.
97Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Täglich rede ich davon.
98Du machst mich mit deinem Gebot weiser, als meine Feinde sind; denn es ist ewiglich mein Schatz.
99Ich bin gelehrter denn alle meine Lehrer; denn deine Zeugnisse sind meine Rede.
100Ich bin klüger denn die Alten; denn ich halte deine Befehle.
101Ich wehre meinem Fuß alle bösen Wege, daß ich dein Wort halte.
102Ich weiche nicht von deinen Rechten; denn du lehrest mich.
103Dein Wort ist meinem Munde süßer denn Honig.
104Dein Wort macht mich klug; darum hasse ich alle falschen Wege.
105Dein Wort ist meine Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.
106Ich schwöre und will's halten, daß ich die Rechte deiner Gerechtigkeit halten will.
107Ich bin sehr gedemütigt; HERR, erquicke mich nach deinem Wort!
108Laß dir gefallen, HERR das willige Opfer meines Mundes und lehre mich deine Rechte.
109Ich trage meine Seele immer in meinen Händen, und ich vergesse deines Gesetzes nicht.
110Die Gottlosen legen mir Stricke; ich aber irre nicht von deinen Befehlen.
111Deine Zeugnisse sind mein ewiges Erbe; denn sie sind meines Herzens Wonne.
112Ich neige mein Herz, zu tun nach deinen Rechten immer und ewiglich.
113Ich hasse die Flattergeister und liebe dein Gesetz.
114Du bist mein Schirm und Schild; ich hoffe auf dein Wort.
115Weichet von mir, ihr Boshaften! Ich will halten die Gebote meines Gottes.
116Erhalte mich durch dein Wort, daß ich lebe; und laß mich nicht zu Schanden werden über meiner Hoffnung.
117Stärke mich, daß ich genese, so will ich stets meine Lust haben an deinen Rechten.
118Du zertrittst alle, die von deinen Rechten abirren; denn ihre Trügerei ist eitel Lüge.
119Du wirfst alle Gottlosen auf Erden weg wie Schlacken; darum liebe ich deine Zeugnisse.
120Ich fürchte mich vor dir, daß mir die Haut schaudert, und entsetze mich vor deinen Gerichten.
121Ich halte über Recht und Gerechtigkeit; übergib mich nicht denen, die mir wollen Gewalt tun.
122Vertritt du deinen Knecht und tröste ihn; mögen mir die Stolzen nicht Gewalt tun.
123Meine Augen sehnen sich nach deinem Heil und nach dem Wort deiner Gerechtigkeit.
124Handle mit deinem Knecht nach deiner Gnade und lehre mich deine Rechte.
125Ich bin dein Knecht; unterweise mich, daß ich erkenne deine Zeugnisse.

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