2 (077-3) Zur Zeit meiner Not suchte ich den Herrn; meine Hand war des Nachts unablässig ausgestreckt, meine Seele wollte sich nicht trösten lassen.
3 (077-4) Dachte ich an Gott, so mußte ich seufzen, sann ich nach, so ward mein Geist bekümmert. (Pause.)
4 (077-5) Du hieltest meine Augenlider offen; ich warf mich hin und her und konnte nicht reden.
5 (077-6) Da gedachte ich der alten Zeit, der vorigen Jahre;
6 (077-7) ich erinnerte mich wieder an mein Saitenspiel, betete in meinem Herzen, und mein Geist fing an zu forschen:
7 (077-8) Wird denn der Herr auf ewig verstoßen und fortan nicht mehr gnädig sein?
8 (077-9) Ist's denn ganz und gar aus mit seiner Gnade, und hat sein Reden für immer aufgehört?
9 (077-10) Hat denn Gott vergessen, gnädig zu sein, und im Zorn seine Barmherzigkeit verschlossen? (Pause.)
10 (077-11) Und ich sprach: Ich will das leiden, die Änderungen, welche die rechte Hand des Höchsten getroffen hat.
11 (077-12) Ich will rühmen die Taten des HERRN; denn ich gedenke deiner vorigen Wunder
12 (077-13) und besinne mich aller deiner Werke und ziehe deine großen Taten in Betracht:
13 (077-14) O Gott, dein Weg ist heilig! Wer ist ein so großer Gott wie du?