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APOSTELGESCHICHTE 7:2-58 in German

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APOSTELGESCHICHTE 7:2-58 in Luther Bibel 1912

2 Er aber sprach: Liebe Brüder und Väter, höret zu. Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, da er noch in Mesopotamien war, ehe er wohnte in Haran,
3 und sprach zu ihm: Gehe aus deinem Lande und von deiner Freundschaft und zieh in ein Land, das ich dir zeigen will.
4 Da ging er aus der Chaldäer Lande und wohnte in Haran. Und von dort, da sein Vater gestorben war, brachte er ihn herüber in dies Land, darin ihr nun wohnet,
5 und gab ihm kein Erbteil darin, auch nicht einen Fuß breit, und verhieß ihm, er wollte es geben ihm zu besitzen und seinem Samen nach ihm, da er noch kein Kind hatte.
6 Aber Gott sprach also: Dein Same wird ein Fremdling sein in einem fremden Lande, und sie werden ihn dienstbar machen und übel behandeln vierhundert Jahre;
7 und das Volk, dem sie dienen werden, will ich richten, sprach Gott; und darnach werden sie ausziehen und mir dienen an dieser Stätte.
8 Und gab ihm den Bund der Beschneidung. Und er zeugte Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Erzväter.
9 Und die Erzväter neideten Joseph und verkauften ihn nach Ägypten; aber Gott war mit ihm
10 und errettete ihn aus aller seiner Trübsal und gab ihm Gnade und Weisheit vor Pharao, dem König in Ägypten; der setzte ihn zum Fürsten über Ägypten über sein ganzes Haus.
11 Es kam aber eine teure Zeit über das ganze Land Ägypten und Kanaan und große Trübsal, und unsere Väter fanden nicht Nahrung.
12 Jakob aber hörte, daß in Ägypten Getreide wäre, und sandte unsere Väter aus aufs erstemal.
13 Und zum andernmal ward Joseph erkannt von seinen Brüdern, und ward dem Pharao Josephs Geschlecht offenbar.
14 Joseph aber sandte aus und ließ holen seinen Vater Jakob und seine ganze Freundschaft, fünfundsiebzig Seelen.
15 Und Jakob zog hinab nach Ägypten und starb, er und unsere Väter.
16 Und sie sind herübergebracht nach Sichem und gelegt in das Grab, das Abraham gekauft hatte ums Geld von den Kindern Hemor zu Sichem.
17 Da nun die Zeit der Verheißung nahte, die Gott Abraham geschworen hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten,
18 bis daß ein anderer König aufkam, der nichts wußte von Joseph.
19 Dieser trieb Hinterlist mit unserm Geschlecht und behandelte unsre Väter übel und schaffte, daß man die jungen Kindlein aussetzen mußte, daß sie nicht lebendig blieben.
20 Zu der Zeit war Moses geboren, und war ein feines Kind vor Gott und ward drei Monate ernährt in seines Vaters Hause.
21 Als er aber ausgesetzt ward, nahm ihn die Tochter Pharaos auf und zog ihn auf, ihr selbst zu einem Sohn.
22 Und Moses ward gelehrt in aller Weisheit der Ägypter und war mächtig in Werken und Worten.
23 Da er aber vierzig Jahre alt ward, gedachte er zu sehen nach seinen Brüdern, den Kindern von Israel.
24 Und sah einen Unrecht leiden; da stand er bei und rächte den, dem Leid geschah, und erschlug den Ägypter.
25 Er meinte aber, seine Brüder sollten's verstehen, daß Gott durch seine Hand ihnen Heil gäbe; aber sie verstanden's nicht.
26 Und am andern Tage kam er zu ihnen, da sie miteinander haderten, und handelte mit ihnen, daß sie Frieden hätten, und sprach: Liebe Männer, ihr seid Brüder, warum tut einer dem andern Unrecht?
27 Der aber seinem Nächsten Unrecht tat, stieß in von sich und sprach: Wer hat dich über uns gesetzt zum Obersten und Richter?
28 Willst du mich auch töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast?
29 Mose aber floh wegen dieser Rede und ward ein Fremdling im Lande Midian; daselbst zeugte er zwei Söhne.
30 Und über vierzig Jahre erschien ihm in der Wüste an dem Berge Sinai der Engel des HERRN in einer Feuerflamme im Busch.
31 Da es aber Mose sah, wunderte er sich des Gesichtes. Als er aber hinzuging zu schauen, geschah die Stimme des HERRN zu ihm:
32 Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Mose aber ward zitternd und wagte nicht anzuschauen.
33 Aber der HERR sprach zu ihm: Zieh die Schuhe aus von deinen Füßen; denn die Stätte, da du stehest, ist heilig Land!
34 Ich habe wohl gesehen das Leiden meines Volkes, das in Ägypten ist, und habe ihr Seufzen gehört und bin herabgekommen, sie zu erretten. Und nun komm her, ich will dich nach Ägypten senden.
35 Diesen Mose, welchen sie verleugneten, da sie sprachen: Wer hat dich zum Obersten und Richter gesetzt? den sandte Gott zu einem Obersten und Erlöser durch die Hand des Engels, der ihm erschien im Busch.
36 Dieser führte sie aus und tat Wunder und Zeichen in Ägypten, im Roten Meer und in der Wüste vierzig Jahre.
37 Dies ist der Mose, der zu den Kindern Israel gesagt hat: “Einen Propheten wird euch der HERR, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern gleichwie mich; den sollt ihr hören.”
38 Dieser ist's, der in der Gemeinde in der Wüste mit dem Engel war, der ihm redete auf dem Berge Sinai und mit unsern Vätern; dieser empfing lebendige Worte, uns zu geben;
39 welchem nicht wollten gehorsam werden eure Väter, sondern stießen ihn von sich und wandten sich um mit ihren Herzen nach Ägypten
40 und sprachen zu Aaron: Mache uns Götter, die vor uns hin gehen; denn wir wissen nicht, was diesem Mose, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat, widerfahren ist.
41 Und sie machten ein Kalb zu der Zeit und brachten dem Götzen Opfer und freuten sich der Werke ihrer Hände.
42 Aber Gott wandte sich und gab sie dahin, das sie dienten des Himmels Heer; wie denn geschrieben steht in dem Buch der Propheten: “Habt ihr vom Hause Israel die vierzig Jahre in der Wüste mir auch je Opfer und Vieh geopfert?
43 Und ihr nahmet die Hütte Molochs an und das Gestirn eures Gottes Remphan, die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten. Und ich will euch wegwerfen jenseit Babylon.”
44 Es hatten unsre Väter die Hütte des Zeugnisses in der Wüste, wie ihnen das verordnet hatte, der zu Mose redete, daß er sie machen sollte nach dem Vorbilde, das er gesehen hatte;
45 welche unsre Väter auch annahmen und mit Josua in das Land brachten, das die Heiden innehatten, welche Gott ausstieß vor dem Angesicht unsrer Väter bis zur Zeit Davids.
46 Der fand Gnade bei Gott und bat, daß er eine Wohnung finden möchte für den Gott Jakobs.
47 Salomo aber baute ihm ein Haus.
48 Aber der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht:
49 Der Himmel ist mein Stuhl und die Erde meiner Füße Schemel; was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen? spricht der HERR, oder welches ist die Stätte meiner Ruhe?
50 Hat nicht meine Hand das alles gemacht?”
51 Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herzen und Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter also auch ihr.
52 Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben getötet, die da zuvor verkündigten die Zukunft dieses Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid.
53 Ihr habt das Gesetz empfangen durch der Engel Geschäfte, und habt's nicht gehalten.
54 Da sie solches hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sie bissen die Zähne zusammen über ihn.
55 Wie er aber voll heiligen Geistes war, sah er auf gen Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesum stehen zur Rechten Gottes
56 und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen.
57 Sie schrieen aber laut und hielten ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein, stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn.
58 Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines Jünglings, der hieß Saulus,
APOSTELGESCHICHTE 7 in Luther Bibel 1912

Apostelgeschichte 7:2-58 in Die Schlachter-Bibel 1951

2 Er aber sprach: Ihr Männer, Brüder und Väter, höret! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, bevor er in Haran wohnte, und sprach zu ihm:
3 «Gehe hinweg aus deinem Lande und deiner Verwandtschaft und ziehe in das Land, das ich dir zeigen werde!»
4 Da ging er hinweg aus dem Lande der Chaldäer und wohnte in Haran. Und von dort, nach dem Tode seines Vaters, führte er ihn herüber in dieses Land, welches ihr jetzt bewohnet.
5 Und er gab ihm kein Erbteil darin, auch nicht einen Fuß breit, und verhieß, es ihm und seinem Samen nach ihm zum Eigentum zu geben, obwohl er kein Kind hatte.
6 Gott sprach aber also: «Sein Same wird Fremdling sein in einem fremden Lande, und man wird ihn dienstbar machen und übel behandeln, vierhundert Jahre lang.
7 Und das Volk, dem sie dienen werden, will ich richten, sprach Gott; und darnach werden sie ausziehen und mir dienen an diesem Ort.»
8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung. Und also zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Patriarchen.
9 Und die Patriarchen waren neidisch auf Joseph und verkauften ihn nach Ägypten.
10 Aber Gott war mit ihm und rettete ihn aus allen seinen Trübsalen und gab ihm Gnade und Weisheit vor dem Pharao, dem König von Ägypten; der setzte ihn zum Fürsten über Ägypten und über sein ganzes Haus.
11 Es kam aber eine Hungersnot über das ganze Land Ägypten und Kanaan und große Bedrängnis, und unsere Väter fanden keine Speise.
12 Als aber Jakob hörte, daß Korn in Ägypten zu haben sei, sandte er unsre Väter zum erstenmal aus.
13 Und beim zweitenmal gab sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen, und die Abstammung Josephs wurde dem Pharao kund.
14 Da sandte Joseph hin und berief seinen Vater Jakob zu sich und die ganze Verwandtschaft von fünfundsiebzig Seelen.
15 Und Jakob zog nach Ägypten hinab und starb, er und unsre Väter.
16 Und sie wurden herübergebracht nach Sichem und in das Grab gelegt, das Abraham um eine Summe Geld von den Söhnen Hemors in Sichem gekauft hatte.
17 Als aber die Zeit der Verheißung nahte, welche Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten,
18 bis ein anderer König über Ägypten aufkam, der Joseph nicht kannte.
19 Dieser handelte arglistig gegen unser Geschlecht und zwang die Väter, ihre Kinder auszusetzen, damit sie nicht am Leben blieben.
20 In dieser Zeit wurde Mose geboren, der war Gott angenehm; und er wurde drei Monate lang im Hause seines Vaters ernährt.
21 Als er aber ausgesetzt wurde, hob ihn die Tochter des Pharao auf und erzog ihn sich zum Sohne.
22 Und Mose wurde in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet und war mächtig in Wort und Tat.
23 Als er aber vierzig Jahre alt wurde, stieg der Gedanke in ihm auf, sich nach seinen Brüdern, den Kindern Israel, umzusehen.
24 Und da er einen Unrecht leiden sah, wehrte er es ab und schaffte dem Unterdrückten Recht, indem er den Ägypter erschlug.
25 Er meinte aber, seine Brüder würden es verstehen, daß Gott ihnen durch seine Hand Rettung gäbe; aber sie verstanden es nicht.
26 Und am folgenden Tage erschien er bei ihnen, als sie miteinander haderten, und ermahnte sie zum Frieden und sprach: Ihr Männer, ihr seid Brüder; warum tut ihr einander Unrecht?
27 Der aber, welcher seinem Nächsten Unrecht tat, stieß ihn weg und sprach: Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt?
28 Willst du mich etwa töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast?
29 Da floh Mose auf dieses Wort hin und wurde ein Fremdling im Lande Midian, wo er zwei Söhne zeugte.
30 Und als vierzig Jahre verflossen waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel des Herrn in der Feuerflamme eines Busches.
31 Da Mose das sah, verwunderte er sich über die Erscheinung. Als er aber hinzutrat, sie zu betrachten, erging die Stimme des Herrn an ihn:
32 «Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs.» Mose aber zitterte und wagte nicht hinzuschauen.
33 Da sprach der Herr zu ihm: Löse die Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land!
34 Ich habe die Mißhandlung meines Volkes, das in Ägypten ist, wohl gesehen und habe ihr Seufzen gehört und bin herabgestiegen, sie zu erretten. Und nun komm, ich will dich nach Ägypten senden!
35 Diesen Mose, den sie verleugneten, indem sie sprachen: Wer hat dich zum Obersten und Richter eingesetzt? diesen sandte Gott als Obersten und Erlöser durch die Hand des Engels, der ihm im Busche erschienen war.
36 Dieser führte sie heraus, indem er Wunder und Zeichen tat im Lande Ägypten und am Roten Meer und in der Wüste, vierzig Jahre lang.
37 Das ist der Mose, der zu den Kindern Israel sprach: Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott aus euren Brüdern erwecken, gleichwie mich; den sollt ihr hören!
38 Das ist der, welcher in der Gemeinde in der Wüste war mit dem Engel, der auf dem Berge Sinai zu ihm redete und mit unsern Vätern, der lebendige Aussprüche empfing, um sie uns zu geben;
39 dem unsere Väter nicht gehorsam sein wollten; sondern sie stießen ihn von sich und wandten sich in ihren Herzen nach Ägypten,
40 indem sie zu Aaron sprachen: Mache uns Götter, die vor uns herziehen sollen; denn wir wissen nicht, was diesem Mose, der uns aus Ägypten geführt hat, widerfahren ist!
41 Und sie machten ein Kalb in jenen Tagen und brachten dem Götzen ein Opfer und freuten sich an den Werken ihrer Hände.
42 Da wandte sich Gott ab und gab sie dahin, so daß sie dem Heer des Himmels dienten, wie im Buche der Propheten geschrieben steht: «Habt ihr mir etwa Brandopfer und Schlachtopfer dargebracht, die vierzig Jahre in der Wüste, Haus Israel?
43 Ihr habt das Zelt des Moloch und das Sternbild eures Gottes Remphan umhergetragen, die Bilder, die ihr gemacht habt, um sie anzubeten. Und ich werde euch wegführen über Babylon hinaus.»
44 Unsre Väter hatten das Zelt des Zeugnisses in der Wüste, wie der, welcher mit Mose redete, es zu machen befahl nach dem Vorbilde, das er gesehen hatte.
45 Dieses brachten auch unsre Väter, wie sie es empfangen hatten, mit Josua in das Land, als sie es von den Heiden in Besitz nahmen, welche Gott vor dem Angesichte unsrer Väter vertrieb, bis auf die Tage Davids.
46 Der fand Gnade vor Gott und bat, ob er für den Gott Jakobs eine Wohnung finden dürfe.
47 Salomo aber erbaute ihm ein Haus.
48 Doch der Höchste wohnt nicht in Tempeln, von Händen gemacht, wie der Prophet spricht:
49 «Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder welches ist die Stätte meiner Ruhe?
50 Hat nicht meine Hand das alles gemacht?»
51 Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herzen und Ohren! Ihr widerstrebet allezeit dem heiligen Geiste; wie eure Väter, also auch ihr!
52 Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, welche von dem Kommen des Gerechten vorher verkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid;
53 ihr, die ihr das Gesetz auf Anordnung von Engeln empfangen und es nicht gehalten habt!
54 Als sie aber das hörten, schnitt es ihnen ins Herz, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn.
55 Er aber, voll heiligen Geistes, blickte zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen;
56 und er sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen!
57 Sie aber schrieen mit lauter Stimme, hielten sich die Ohren zu, stürmten einmütig auf ihn los, stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn.
58 Und die Zeugen legten ihre Kleider zu den Füßen eines Jünglings nieder, welcher Saulus hieß.
Apostelgeschichte 7 in Die Schlachter-Bibel 1951

APOSTELGESCHICHTE 7:2-58 in Darby Unrevidierte Elberfelder

2 Brüder und Väter, höret! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte,
3 und sprach zu ihm: “Geh aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft, und komm in das Land, das ich dir zeigen werde”.
4 Da ging er aus dem Lande der Chaldäer und wohnte in Haran; und von da übersiedelte er ihn, nachdem sein Vater gestorben war, in dieses Land, in welchem ihr jetzt wohnet.
5 Und er gab ihm kein Erbe darin, auch nicht einen Fußbreit; und er verhieß, es ihm zum Besitztum zu geben und seinem Samen nach ihm, als er kein Kind hatte.
6 Gott aber sprach also: “Sein Same wird ein Fremdling sein in fremdem Lande, und man wird ihn knechten und mißhandeln vierhundert Jahre.
7 Und die Nation, welcher sie dienen werden, werde ich richten”, sprach Gott, “und danach werden sie ausziehen und mir dienen an diesem Orte”.
8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung; und also zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Patriarchen.
9 Und die Patriarchen, neidisch auf Joseph, verkauften ihn nach Ägypten.
10 Und Gott war mit ihm und rettete ihn aus allen seinen Drangsalen und gab ihm Gunst und Weisheit vor Pharao, dem König von Ägypten; und er setzte ihn zum Verwalter über Ägypten und sein ganzes Haus.
11 Es kam aber eine Hungersnot über das ganze Land Ägypten und Kanaan und eine große Drangsal, und unsere Väter fanden keine Speise.
12 Als aber Jakob hörte, daß in Ägypten Getreide sei, sandte er unsere Väter zum ersten Male aus.
13 Und beim zweiten Male wurde Joseph von seinen Brüdern wiedererkannt, und dem Pharao wurde das Geschlecht Josephs offenbar.
14 Joseph aber sandte hin und ließ seinen Vater Jakob holen und die ganze Verwandtschaft, an fünfundsiebzig Seelen.
15 Jakob aber zog hinab nach Ägypten und starb, er und unsere Väter;
16 und sie wurden nach Sichem hinübergebracht und in die Grabstätte gelegt, welche Abraham für eine Summe Geldes von den Söhnen Hemors, des Vaters Sichems, kaufte.
17 Als aber die Zeit der Verheißung nahte, welche Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und vermehrte sich in Ägypten,
18 bis ein anderer König über Ägypten aufstand, der Joseph nicht kannte.
19 Dieser handelte mit List gegen unser Geschlecht und mißhandelte die Väter, so daß sie ihre Kindlein aussetzen mußten, damit sie nicht am Leben blieben.
20 In dieser Zeit wurde Moses geboren, und er war ausnehmend schön; und er wurde drei Monate aufgezogen in dem Hause des Vaters.
21 Als er aber ausgesetzt worden war, nahm ihn die Tochter Pharaos zu sich und zog ihn auf, sich zum Sohne.
22 Und Moses wurde unterwiesen in aller Weisheit der Ägypter; er war aber mächtig in seinen Worten und Werken.
23 Als er aber ein Alter von vierzig Jahren erreicht hatte, kam es in seinem Herzen auf, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu sehen.
24 Und als er einen Unrecht leiden sah, verteidigte er ihn und rächte den Unterdrückten, indem er den Ägypter erschlug.
25 Er meinte aber, seine Brüder würden verstehen, daß Gott durch seine Hand ihnen Rettung gebe; sie aber verstanden es nicht.
26 Und am folgenden Tage zeigte er sich ihnen, als sie sich stritten, und trieb sie zum Frieden, indem er sagte: Ihr seid Brüder, warum tut ihr einander unrecht?
27 Der aber dem Nächsten unrecht tat, stieß ihn weg und sprach: Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt?
28 Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast?
29 Moses aber entfloh bei diesem Worte und wurde Fremdling im Lande Midian, wo er zwei Söhne zeugte.
30 Und als vierzig Jahre verflossen waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in einer Feuerflamme eines Dornbusches.
31 Als aber Moses es sah, verwunderte er sich über das Gesicht; während er aber hinzutrat, es zu betrachten, geschah eine Stimme des Herrn:
32 “Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs”. Moses aber erzitterte und wagte nicht, es zu betrachten.
33 Der Herr aber sprach zu ihm: “Löse die Sandale von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land.
34 Gesehen habe ich die Mißhandlung meines Volkes, das in Ägypten ist, und ihr Seufzen habe ich gehört, und ich bin herniedergekommen, sie herauszureißen. Und nun komm, ich will dich nach Ägypten senden.”
35 Diesen Moses, den sie verleugneten, indem sie sagten: “Wer hat dich zum Obersten und Richter gesetzt?” diesen hat Gott zum Obersten und Retter gesandt mit der Hand des Engels, der ihm in dem Dornbusch erschien.
36 Dieser führte sie heraus, indem er Wunder und Zeichen tat im Lande Ägypten und im Roten Meere und in der Wüste, vierzig Jahre.
37 Dieser ist der Moses, der zu den Söhnen Israels sprach: “Einen Propheten wird euch Gott aus euren Brüdern erwecken, gleich mir; ihn sollt ihr hören”.
38 Dieser ist es, der in der Versammlung in der Wüste mit dem Engel, welcher auf dem Berge Sinai zu ihm redete, und mit unseren Vätern gewesen ist; der lebendige Aussprüche empfing, um sie uns zu geben;
39 welchem unsere Väter nicht gehorsam sein wollten, sondern stießen ihn von sich und wandten sich in ihren Herzen nach Ägypten zurück,
40 indem sie zu Aaron sagten: “Mache uns Götter, die vor uns herziehen sollen; denn dieser Moses, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat, wir wissen nicht, was ihm geschehen ist”.
41 Und sie machten ein Kalb in jenen Tagen und brachten dem Götzenbilde ein Schlachtopfer und ergötzten sich an den Werken ihrer Hände.
42 Gott aber wandte sich ab und gab sie dahin, dem Heere des Himmels zu dienen, wie geschrieben steht im Buche der Propheten: “Habt ihr etwa mir vierzig Jahre in der Wüste Opfertiere und Schlachtopfer dargebracht, Haus Israel?
43 Ja, ihr nahmet die Hütte des Moloch auf und das Gestirn eures Gottes Remphan, die Bilder, welche ihr gemacht hattet, sie anzubeten; und ich werde euch verpflanzen über Babylon hinaus”.
44 Unsere Väter hatten die Hütte des Zeugnisses in der Wüste, wie der, welcher zu Moses redete, befahl, sie nach dem Muster zu machen, das er gesehen hatte;
45 welche auch unsere Väter überkamen und mit Josua einführten bei der Besitzergreifung des Landes der Nationen, welche Gott austrieb von dem Angesicht unserer Väter hinweg, bis zu den Tagen Davids,
46 welcher Gnade fand vor Gott und eine Wohnstätte zu finden begehrte für den Gott Jakobs.
47 Salomon aber baute ihm ein Haus.
48 Aber der Höchste wohnt nicht in Wohnungen, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht:
49 “Der Himmel ist mein Thron, und die Erde der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder welches ist der Ort meiner Ruhe?
50 Hat nicht meine Hand dies alles gemacht?”
51 Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstreitet allezeit dem Heiligen Geiste; wie eure Väter, so auch ihr.
52 Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, welche die Ankunft des Gerechten zuvor verkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid,
53 die ihr das Gesetz durch Anordnung von Engeln empfangen und nicht beobachtet habt.
54 Als sie aber dies hörten, wurden ihre Herzen durchbohrt, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn.
55 Als er aber, voll Heiligen Geistes, unverwandt gen Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes, und Jesum zur Rechten Gottes stehen;
56 und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet, und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!
57 Sie schrieen aber mit lauter Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürzten einmütig auf ihn los.
58 Und als sie ihn aus der Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines Jünglings, genannt Saulus.
APOSTELGESCHICHTE 7 in Darby Unrevidierte Elberfelder

Apostelgeschichte 7:2-58 in Textbibel von Kautzsch und Weizsäcker

2 Er aber sprach: Ihr Männer, Brüder und Väter, höret. Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, da er in Mesopotamia war, ehe er sich in Haran niederließ,
3 und sprach zu ihm: ziehe weg aus deinem Lande und von deiner Verwandtschaft, und komm her in das Land, das ich dir zeigen will.
4 Da zog er weg aus dem Chaldäer Land und ließ sich nieder in Haran. Und von da versetzte er ihn nach seines Vaters Tod in dieses Land, welches ihr jetzt bewohnet.
5 Und er gab ihm keinen Erbbesitz darin, auch nicht einen Fuß breit, aber er verhieß es zum Besitz zu geben ihm und seinem Samen nach ihm, zur Zeit da er noch kein Kind hatte.
6 Gott sprach aber also: dein Same soll Beisasse sein in einem fremden Land, und sie werden ihn knechten und mißhandeln vierhundert Jahre.
7 Und das Volk, dem sie dienen werden, will ich richten, sprach Gott, und nach diesem werden sie ausziehen und mir dienen an diesem Orte.
8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung; und solchergestalt zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Patriarchen.
9 Und die Patriarchen waren eifersüchtig gegen Joseph und verkauften ihn nach Aegypten; und Gott war mit ihm.
10 Und er errettete ihn aus allen seinen Drangsalen, und gab ihm Gnade und Weisheit vor Pharao, dem König von Aegypten, und er bestellte ihn als Regenten über Aegypten und über sein ganzes Haus.
11 Es kam aber eine Hungersnot über ganz Aegypten und Kanaan, und eine große Bedrängnis, und unsere Väter trieben keine Früchte auf.
12 Da aber Jakob hörte, daß es in Aegypten Getreide gebe, schickte er unsere Väter zum ersten male ab;
13 und beim zweiten mal gab sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen, und es wurde dem Pharao seine Abstammung bekannt.
14 Joseph aber schickte aus, und ließ seinen Vater Jakob kommen und seine ganze Verwandtschaft, fünf und siebenzig Seelen stark.
15 Jakob aber zog hinunter nach Aegypten und starb, er selbst und unsere Väter,
16 und sie wurden nach Sichem gebracht und bestattet in dem Grab, welches Abraham um eine Summe Silber gekauft hatte, von den Söhnen Emmor in Sichem.
17 Wie aber die Zeit der Verheißung herbeikam, die Gott dem Abraham angekündigt hatte, da mehrte sich das Volk und breitete sich aus in Aegypten,
18 bis daß ein anderer König über Aegypten aufkam, welcher von Joseph nichts wußte.
19 Dieser überlistete unser Geschlecht und zwang die Väter, ihre Kinder auszusetzen, daß sie nicht am Leben blieben.
20 In dieser Zeit ward Moses geboren, der gefiel Gott. Er wurde drei Monate lang im Hause seines Vaters aufgezogen.
21 Da er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter Pharaos weg, und zog ihn sich zum Sohne auf.
22 Und Moses ward ausgebildet in aller Weisheit der Aegypter; er war aber gewaltig in Wort und That.
23 Wie er aber vierzig Jahre voll hatte, kam es ihm in Sinn, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu sehen.
24 Und da er einen mißhandeln sah, griff er zur Wehre, und rächte den Unterdrückten, indem er den Aegypter erschlug.
25 Er meinte aber, die Brüder sollen verstehen, daß Gott durch seine Hand ihnen Rettung verleihe, sie aber verstanden es nicht.
26 Und am folgenden Tag erschien er bei ihnen, da sie stritten, und wollte sie versöhnen zum Frieden indem er sagte: Männer, ihr seid Brüder, was schädiget ihr einander?
27 Der aber seinen Nächsten schädigte, stieß ihn zurück und sagte: wer hat dich zum Herrscher und Richter über uns gesetzt?
28 Willst du mich etwa töten, so wie du gestern den Aegypter getötet hast?
29 Moses aber floh aus diesem Anlaß, und wurde Beisasse im Lande Midian, woselbst er zwei Söhne zeugte.
30 Und nach Verlauf von vierzig Jahren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in der Flamme eines brennenden Dornstrauchs.
31 Moses aber, da er es sahe, wunderte sich über das Gesicht; da er aber hinzutrat, es zu betrachten, da kam eine Stimme des Herrn:
32 ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs. Moses aber erbebte, und wagte nicht es zu betrachten.
33 Der Herr aber sprach zu ihm: lege die Schuhe unter deinen Füßen ab, denn der Ort wo du stehtst, ist heiliges Land.
34 Gesehen habe ich die Mißhandlung meines Volkes in Aegypten, und habe sein Seufzen gehört, und bin herabgekommen, sie zu befreien; so komm, ich will dich nach Aegypten senden.
35 Diesen Moses, den sie verleugnet hatten, da sie sagten: wer hat dich zum Herrscher und Richter bestellt? diesen hat Gott als Herrscher und Erlöser abgesandt mit Hilfe des Engels, der ihm im Dornstrauch erschienen war.
36 Dieser hat sie herausgeführt, indem er Wunder und Zeichen that im Land Aegypten und im roten Meer und in der Wüste vierzig Jahre.
37 Dies ist der Moses, der den Söhnen Israels gesagt hat: einen Propheten wird euch Gott erwecken aus euren Brüdern, wie mich.
38 Dieser ist es, der da war unter der Gemeinde in der Wüste, mit dem Engel, der mit ihm sprach am Berge Sinai, und unseren Vätern, der da empfieng lebendige Sprüche zur Mitteilung an uns,
39 dem unsere Väter nicht wollten unterthan sein, sondern stießen ihn zurück und wendeten sich im Herzen zurück nach Aegypten,
40 da sie zu Aaron sagten: mache uns Götter, die vor uns herziehen sollen, denn diser Moses, der uns aus Aegypten geführt, - wir wissen nicht, was mit ihm geworden.
41 Und sie machten sich einen Stier in jenen Tagen, und brachten dem Götzenbild Opfer, und ergötzten sich an den Werken ihrer Hände.
42 Gott aber wandte sich und gab sie dahin, dem Heere des Himmels zu dienen, wie geschrieben steht im Prophetenbuch: habt ihr denn mir Schlachttiere und Opfer gebracht vierzig Jahre in der Wüste, Haus Israel?
43 Ja, das Zelt des Moloch trugt ihr und den Stern des Gottes Romphan, die Bilder, die ihr gemacht, sie anzubeten; und ich werde euch versetzen über Babylon hinaus.
44 Das Zelt des Zeugnisses war bei unseren Vätern in der Wüste, so wie es verordnet hatte zu machen, der mit Moses sprach, nach dem Bilde das er gesehen hatte;
45 das haben auch unsere Väter überkommen und hineingebracht mit Josua in das Gebiet der Heiden, die Gott vertrieb vor unseren Vätern her, bis auf die Tage Davids,
46 der da Gnade fand vor Gott und bat, eine Stätte zu bekommen für das Haus Jakob.
47 Salomo aber hat ihm ein Haus gebaut.
48 Aber der Höchste wohnt nicht im Werk von Händen, wie der Prophet sagt:
49 der Himmel ist mein Thron, die Erde aber meiner Füße Schemel; was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder wo ist der Ort, da ich ruhen soll?
50 Hat nicht meine Hand dieses alles gemacht?
51 Ihr Halsstarrige, unbeschnitten an Herz und Ohr, ihr widerstrebet allezeit dem heiligen Geist, wie eure Väter so auch ihr.
52 Wo wäre ein Prophet, den eure Väter nicht verfolgt hätten? Ja getötet haben sie die, welche voraus verkündeten vom Kommen des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid,
53 die ihr das annahmet auf Anweisung von Engeln hin und habt es nicht gehalten.
54 Da sie aber dieses hörten, ergrimmten sie in ihren Herzen, und knirschten mit den Zähnen gegen ihn.
55 Er aber voll heiligen Geistes blickte in den Himmel, und sah die Herrlichkeit Gottes, und Jesus stehen zur Rechten Gottes,
56 und sprach: Siehe ich schaue die Himmel offen, und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen.
57 Sie aber schrien laut, und hielten sich die Ohren zu, und stürmten wie ein Mann auf ihn ein.
58 Und sie trieben ihn zur Stadt hinaus, und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saul.
Apostelgeschichte 7 in Textbibel von Kautzsch und Weizsäcker